Die Wege der Zielgruppe
Menschen halten sich im Laufe des Tages an verschiedenen Orten auf: über Nacht zu Hause, tagsüber bei der Arbeit, gehen zwischendurch Einkaufen oder am Abend in die Kneipe, ins Kino oder ins Theater. Das Smartphone ist dabei der ständige Begleiter und liefert Informationen zu den jeweiligen Standorten.
Die Datenerhebung geschieht über das Tracking von Mobilfunk-Apps, die eine Lokalisierung über GPS-Signale erlauben. Solche Apps gibt es beispielsweise aus den Bereichen
- Fitness
- Navigation
- Soziale Netzwerke
- Wetter
- News
- Games & Entertainment.
Für die Auswertungen können flächendeckend Devices der Wohnbevölkerung, von Touristen und Transitreisenden mit Milliarden von Datenpunkten genutzt werden. Auf dieser Basis werden dann die Homezones ermittelt, die die Verknüpfung mit weiteren Datenbeständen ermöglichen.
Die Analyse erfolgt stets anonymisiert und DSGV-konform. Alle Ergebnisse werden nur aggregiert herausgegeben ohne Rückverfolgbarkeit auf einzelne Personen. Zur Verfügung stehen dabei alle räumlichen Ebenen vom Microraster Level (z.B. 0,001 Grad) aufwärts.
Vorgehensweise
Der zu betrachtende Raum (z.B. eine Gemeinde, die Innenstadt oder ein Park) wird zunächst über einen Geofence (Polygon) abgegrenzt und ein Zeitraum für die Analyse festgelegt (Empfehlung ein komplettes Jahr). Erfasst werden dann alle anonymisierten Devices, die den Geofence innerhalb eines Zeitraums besucht haben und deren Home- und Workzone nicht im Betrachtungsgebiet liegen. Um reinen Transitverkehr auszuschließen, sollte eine Mindestaufenthaltsdauer definiert werden. Die gemessenen Daten werden mit statistischen Methoden auf die Gesamtbevölkerung übertragen.
Durch die Verknüpfung der Homezone mit microgeographischen Merkmalen ist eine Strukturanalyse nach Soziodemographie, Sinus-Milieus®, Kaufkraft oder Merkmalen aus der b4p möglich.
Die daraus abgeleiteten Bewegungsmuster von Zielgruppen können vielfältig genutzt werden:
Mit den Mobilitätsdaten können wir bei der Standortanalyse und der Werbeplanung unterstützen und unter anderem Antworten auf die Fragen geben:
- Wo hält sich die Zielgruppe im Laufe eines Tages auf?
- An welchen Geschäften kommt die Zielgruppe vorbei?
- Wie sieht das Einzugsgebiet einer Filiale aus?
- Wie ist das Besucheraufkommen am POS?
- Welche Einrichtung besucht sie in ihrer Freizeit? Museen? Gaststätten? Einkaufszentren?
- Wann ist die Zielgruppe zuhause anzutreffen?
- Wie viele Menschen halten sich tagsüber an bestimmten Stellen auf (Tagesbevölkerung)?
- Wer ist der bevorzugte Filialist in einem Gebiet?
- Woher kommen die Besucher eines Feriengebietes und welche Struktur haben sie?
- Wie lange bleiben Urlauber in einem Feriengebiet?
Heatmaps
Heatmaps visualisieren die Verteilung der Besucher in einem bestimmten Raum. Die Datenerhebung erfolgt dabei auf einem Gradraster von ca. 70x100m. Durch die Darstellung als eine Art Wärmebild werden die Bereiche farblich hervorgehoben, in denen viele Besucher unterwegs sind.
In einer Heatmap können sowohl alle Devices incl. Anwohner im Betrachtungsraum oder auch nur Besucher von außerhalb bzw. bestimmte Besuchergruppen (Tagesgäste) dargestellt werden. Dies kann beispielsweise auch genutzt werden, um Anfahrtswege von Besuchern eines bestimmten Ortes zu visualisieren.
Beispiel 1: Ländlicher Raum mit touristischer Nutzung
Beispiel 2: Innerstädtisches Gebiet